Der bitterarme Bezirk Hambela Wamena in Südäthiopien ist das neue Projektgebiet von Menschen für Menschen. So planen und gestalten wir unsere Starthilfen für ein menschenwürdiges Leben.
1. Auswahl
Wo ist die Not am grössten? Können wir die Situation nachhaltig und effizient verbessern?
Um diese Leitfragen bei der Projektauswahl zu klären, befragten einheimische Interviewer 373 zufällig ausgewählte Familien im Distrikt Hambela Wamena.
Diese Basis-Studie dokumentierte die Lebensumstände. Als Hauptprobleme wurden die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln erkannt.
- Neun von zehn Familien haben kein sauberes Trinkwasser.
- 69 Prozent der Familien hungern fünf bis achte Monate im Jahr.
Gleichzeitig identifizierte die Studie die vielfältigen Potenziale der Landwirtschaft und gab Empfehlungen, sie zu entwickeln.
2. Planung
Wie können wir die Potenziale wecken, wie den Menschen effizient Lebensperspektiven bringen?
Unser Team aus Entwicklungs- und Finanzexperten erarbeitet einen genauen Projektplan auf Grundlage der Basis-Studie. Für den dreijährigen Verlauf legt er alle Massnahmen und Zeitpläne fest und veranschlagt die Budgets.
Als Hauptziel wird definiert: Wir verhelfen 25'000 Menschen zu einem besseren Leben in ihren Heimatdörfern. Beispielsweise legt der Plan (unter vielen anderen Massnahmen) fest:
- Bau von 16 Quellfassungen und damit sicheres Trinkwasser für jeweils mindestens 100 Familien
- Abgabe von verbessertem Saatgut für Getreide und Hülsenfrüchte an 750 Familien
3. Umsetzung
Wir arbeiten mit einheimischen Partnerorganisationen: Äthiopische Fachleute beziehen Wohnungen und Büros im Projektgebiet.
Die Sozialarbeiterinnen und Landwirtschaftsberater machen täglich Besuche in den Häusern und auf den Feldern. Alle Massnahmen, ob Schulungen oder die Abgabe von landwirtschaftlichen Inputs, werden dokumentiert und mit dem Projektplan abgeglichen.
Durch die Nähe der Berater zu den Tagelöhnern und Bauern kann der Plan aber auch kurzfristig angepasst werden.
- Beispielsweise können alternative Saaten abgegeben werden, wenn sich bei einer bereits gepflanzten Getreidesorte eine Missernte abzeichnet.
4. Prüfung
Unser Büro in der Hauptstadt Addis Abeba begleitet die Projekte mit Monitoring.
Im Juni 2024 beispielsweise begutachteten unsere Experten vor Ort
- die erste fertige Quellfassung in Hambela Wamena. Sie versorgt nun 150 Familien mit Trinkwasser
- die Lage von Tagelöhnern, die Ochsen zur Mast erhalten sollen. Nach dem Abschluss des Projekts ziehen wir externe Experten für eine unabhängige Studie heran: Wurden die Ziele erreicht?
Diese Evaluation kann durch den Vergleich mit der Basis-Studie untersuchen, welche Fortschritte die Familien erzielt haben. Die Ergebnisse fliessen in die Planung künftiger Projekte ein.