Bewässerungsinfrastruktur wurde offiziell übergeben
In Seka im südwestlichen Äthiopien hat Menschen für Menschen eine neue Bewässerungsinfrastruktur offiziell eingeweiht. Die Eröffnungsfeier fand am Stauwehr der Anlage statt. Das Hilfswerk feierte den Anlass zusammen mit Mitarbeitern der bauausführenden Partnerorganisation «Support for Sustainable Development» (SSD), Vertretern der lokalen und regionalen Behörden und den Kleinbauern, die jetzt zwei Mal im Jahr ernten können.
Das Stauwehr. Durch einen Durchlass werden 800 Liter Wasser entnommen – pro Sekunde
Menschen für Menschen übergab mit der feierlichen Überreichung von Bauzeichnungen und Wartungsplänen auch die Verantwortung für das Bauwerk in die Hände der Bauerngemeinschaft und Landwirtschaftsbehörden. Das Schweizer Hilfswerk hat während der rund dreijährigen Projektzeit die Kleinbauern geschult, wie sie die Kanäle selbst pflegen und erhalten können. Die öffentliche Hand übernahm zwanzig Prozent der Baukosten. Dies deutet auf die Wichtigkeit der Anlage nicht nur für die lokalen Bauern, sondern auch für die nahe Stadt Jimma: Die Bauern werden auch Produkte für den städtischen Markt produzieren und dazu beitragen, dass Grundnahrungsmittel für die Familien aus den dortigen Armenvierteln möglichst erschwinglich bleiben.
Aufgrund der hohen Wertschöpfung haben die Bauern ein sehr grosses Interesse, die Anlage nachhaltig zu betreiben. Im Frühjahr 2022 bereits ernteten die Kleinbauern durchschnittlich viereinhalb Tonnen Weizen pro Hektar. Die Baukosten werden sich bei derartigen Ernten innerhalb von drei Jahren amortisieren.
Für Menschen für Menschen ist die Anlage ein «Best practice»-Projekt, das möglichst viele Nachahmer im Land finden soll. Laut Ministerium für Wasser und Energie in der Hauptstadt Addis Abeba sind weniger als 20 Prozent des Bewässerungspotentials im Land ausgeschöpft.
Durch die Bewässerungsinfrastruktur in Seka kann eine Fläche so gross wie 280 Fussballfelder bewässert werden. 600 Familien erhalten Nahrungssicherheit.