Eigener Herd ist Gold wert
Liebe Leserin, lieber Leser
Die Familien in Äthiopien sind zum Kochen und Backen auf Biomasse angewiesen. Deshalb werden Bäume gefällt. Die Wälder schrumpfen immer mehr. Das ist ein grosses Problem für die Ökologie. Der Grundwasserspiegel sinkt. Ohne Baumwurzeln an den Feldrainen wird Boden abgeschwemmt. Die Erträge auf den Äckern gehen zurück – den Menschen droht noch grössere Not.
Wir entlasten nicht nur die Natur, sondern auch die Frauen: Schon 3000 Familien konnten wir mit Herd-Bausätzen versorgen. Herde für weitere 4000 Familien folgen jetzt. Die Herde aus Zement sind raucharm und schonen die Gesundheit.
Die Herde brauchen auch weniger Brennstoff als offene Feuer – und helfen damit, die Bäume der verbliebenen Wälder zu bewahren.
Äthiopien ist nur scheinbar weit weg: Verschwindet in Afrika der Wald, heizt das auch die Temperaturen in der Schweiz an. Unser Projekt wirkt deshalb lokal und global. Als Nebeneffekt hilft es dem Klima. Hauptsächlich aber können wir mit Ihrer Hilfe die Lage der ärmsten Familien verbessern – herzlichen Dank dafür!
Ihr Kelsang Kone
Geschäftsführer Menschen für Menschen
Neue Feuerstellen schonen die Natur und die Gesundheit
1. Die holzsparenden und raucharmen Herde werden in nahen Kleinstädten mit Hilfe von Giessformen produziert. Die Bausätze aus sechs Teilen kosten zwar nur rund 13 Franken. Aber selbst dieser Betrag ist für viele Familien nicht einfach aufzubringen.
2. Die Stiftung Menschen für Menschen bringt die schweren Bauteile mit Lastwagen in die Dörfer. Die letzte Strecke tragen sie die künftigen Nutzer selbst nach Hause. Meist gibt es nämlich keine befahrbaren Wege zu den Bauernhöfen.
3. So baut man die Herde auf. Weil den Frauen durch die Schulung Arbeitszeit verloren geht, kompensieren wir die Teilnahme mit einem Geldbetrag – damit sich auch besonders arme Familien einen Herd kaufen können.
4. Eine Bäuerin errichtet ihren Herd auf einem Sockel aus Steinen und Lehm. Ganz wichtig ist die tönerne Kochplatte, um das Fladenbrot Injerra zu backen. Passt! Jetzt muss der Herd noch mit Lehm verputzt werden – fertig!
5. Gute Manieren sind selbstverständlich: Injerra und die Beilagen darauf – Gemüse und ein Brei aus zerstossenen Kichererbsen – isst man gemeinsam von einer Blechplatte und nur mit der rechten Hand. Guten Appetit!
920 Kilogramm spart jeder Herd pro Jahr an CO2-Emissionen ein.
Der Rauch offener Kochfeuer, die mit Zweigen, trockenen Blättern und Stängeln unterhalten werden, ist gefährlich. Viele Äthiopierinnen leiden an Atemwegserkrankungen. Der Rauch ist – neben zahlreichen Schwangerschaften, der Mangelernährung und der grossen Arbeitsbelastung – ein Faktor, warum Äthiopierinnen oft früh sterben:
Ein Mädchen, das Anfang der Siebzigerjahre in Äthiopien zur Welt zur Welt kam, hatte bei ihrer Geburt eine statistische Lebenserwartung von lediglich 45 Jahren.
Zum Vergleich: In der Schweiz haben Frauen Jahrgang 1970 eine statistische Lebenserwartung von 76,2 Jahren.
Im Bezirk Fogera sorgen wir nicht nur für neue Herde, sondern auch dafür, dass sich der Baumbestand erholt.
400’000 Bäumchen ziehen wir in unserer Pflanzschule in diesem Jahr heran.
3000 Baumsetzlinge erhalten einzelne Familien.
200 Fussballfelder gross ist die Fläche insgesamt, die wir bis Ende 2022 auf privaten und kommunalen Flächen mit Baumsetzlingen bepflanzten.
Quellen: Knoema, Bundesamt für Statistik
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