Berufsbildung dank Kinderbetreuung
Auf die Praxis kommt es an: Hier brutzeln mit Linsen gefüllte Teigtaschen.
In Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba sorgt Menschen für Menschen mit zwei wichtigen Projekten für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder: Unterernährte Kleinkinder erhalten Zusatznahrung und in unserem Hauswirtschafskurs bieten wir besonders armen Frauen Berufsperspektiven. Nun haben wir eine Kinderkrippe eingerichtet – und können so die beiden Initiativen kombinieren.
Ganz unten in der Gesellschaft fristen die ungelernten, alleinstehenden Mütter mit ihren Kindern ein Leben in extremer Armut. Sie bekommen nur schlecht bezahlte Hilfsarbeiten. Beispielsweise hocken und stehen sie den ganzen Tag im Rauch offener Feuerstellen und backen Injerra, das säuerliche Fladenbrot Äthiopiens. Oft binden sie dabei ihre Kinder auf den Rücken, weil sie niemanden haben, der ihre Kinder betreut. Häufig bekommen die Mütter aufgrund ihrer Kinder auch gar keine Arbeit. Viele der Kleinen sind stark unterernährt.
Menschen für Menschen nimmt die Kleinkinder in ein Ernährungsprogramm auf: Sie bekommen ein halbes Jahr lang Zusatznahrung, damit sie zu Kräften kommen. Die Mütter erhalten Unterricht, wie sie ihre Kleinen in Zukunft auch mit wenig Geld möglichst ausgewogen ernähren können.
Die kleine Zenat mit ihrer Betreuerin Mulu.
Zum ersten Mal haben wir nun fünf Mütter aus dem Ernährungsprogramm parallel in unsere Berufsbildung aufgenommen, wo sich besonders arme Frauen zu gefragten Köchinnen und Hauswirtschafterinnen ausbilden lassen können. Möglich wird dies durch eine eigens eingerichtete, neue Kinderbetreuung: Zwei Betreuerinnen kümmern sich dort um die Kleinen, während ihre Mütter dem Unterricht folgen.
Zunächst handelt es sich um einen Versuch mit fünf Müttern, die nun gleichzeitig am Ernährungs- und am Berufsbildungsprogramm teilnehmen. Bei einem Erfolg können wir die Kinderbetreuung und die Kombination beider Projekte ausdehnen.
„Die Zusatznahrung ist ein grosses Geschenk, meine Tochter hat schon deutlich an Gewicht gewonnen“, sagt Ethenesh Igsaw, die Mutter der kleinen Zenat. „Und die Ausbildung gibt mir Hoffnung auf lange Sicht, dass ich eine gute Arbeit bekomme und Zenat gesund aufwachsen kann.“
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