Hausfassade mit Einschusslöchern

Lebensmittel-Nothilfe für kriegsgeschädigte Familien in Tigray

Wukro – Nothilfe

Projektziel

Aufgrund von Kriegshandlungen im Jahr 2020/2021 in Tigray waren viele Familien dringend auf Lebensmittel angewiesen. Wir bewahrten sie vor weiterem Mangel und Hunger. Gerade die Kinder brauchten dringend Hilfe, um keine Entwicklungsschäden zu erleiden. Deshalb brachten wir Lastwagen mit Nothilfe zu den Bedürftigen in der Stadt.

Landkarte von Äthiopien mit Markierung bei Wukro

Das Projekt

Das Kinderdorf Elshadai liegt in der Stadt Wukro in der Region Tigray. Das Heim mit 160 Waisen blieb in der Hauptkriegszeit (November und Dezember 2020) von Zerstörungen oder Plünderungen verschont. Es gab keine Verletzten oder gar Toten zu beklagen. Doch im Frühjahr 2021 litten die Menschen unter den Folgen des Krieges. Die Not war gerade in den ländlichen Vororten gross. Armen Familien ging das Essen aus. Die lokale Verwaltung war teils noch nicht fähig, die Probleme allein zu lösen.

Unsere Partnerorganisation Elshadai ist in der Gemeinde durch den langjährigen Betrieb des Kinderdorfs gut vernetzt. Viele der 82 Mitarbeiter sind Einheimische. Deshalb kennt Elshadai die Lage der Familien genau. 3000 Familien waren dringend auf Lebensmittel-Nothilfe angewiesen, weil sie aufgrund der Kriegsfolgen keine Arbeit fanden, ihre Reserven aufgebraucht und Lebensmittel für sie unerschwinglich waren.

Nach der Identifizierung der Familien kaufte die Partnerorganisation die Nothilfe in Mekele ein, der 45 Kilometer entfernten Hauptstadt Tigrays. Auf Lastwagen gelangten so rund 240 Tonnen Lebensmittel nach Wukro. Dort organisierten und dokumentierten Mitarbeiter des Kinderdorfs die Verteilung der Pakete an die Familien. Jede Familie erhält Weizenmehl (50 kg), Bohnen (25 kg), Speiseöl (5 l) und drei Seifen. Pro Familie wurden 68 Franken aufgewendet.

Die Stiftung Menschen für Menschen kontrollierte Einkauf und Verteilung der Waren an die Familien durch unabhängige Experten.

Projektinfos

  • Aktivitäten:
    • Identifizierung von bedürftigen Familien
    • Beschaffung von Hilfsgütern in Tigrays Hauptstadt Mekele
    • Transport der Güter in die Stadt Wukro
    • Verteilung der Hilfsgüter an Familien
    • Follow-Up der Situation
  • Zielgruppe: Familien in der ländlichen Umgebung von Wukro
  • Region: Wukro, Tigray
  • Partner: NGO Elshadai, Wukro
  • Laufzeit: Frühjahr 2021

Das Problem

In Dengolo, einem ländlichen Vorort der Stadt Wukro, litten viele arme Familien unter den Nachwirkungen der Kriegshandlungen im November und Dezember 2020 in Tigray zwischen der äthiopischen Armee und der Regionalmacht TPLF. In der unsicheren Zeit der Kämpfe konnten die Tagelöhner nicht arbeiten. Auch im März 2021 war das wirtschaftliche, soziale und administrative Leben teils noch weiter gestört. Die armen Familien hatten keine Ersparnisse, sie lebten immer von der Hand in den Mund. Zwar gab es auf den städtischen Märkten Waren zu erwerben. Aber die armen Familien hatten kein Geld mehr, um sich Nahrungsmittel zu kaufen. Sie mussten ihr Essen rationieren. Besonders den kleinsten Kindern drohten Unterernährung und gesundheitliche Entwicklungsschäden.

Mutter mit ihren zwei Kindern mit Getreidekorb in der Hand

Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)

Mit der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung formuliert. Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind ein Fahrplan für die Zukunft, mit dem ein menschenwürdiges Leben ermöglicht und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen bewahrt werden können. Mit diesem Projekt haben wir zum Erreichen der folgenden Ziele beigetragen:

Unsere aktuellen Projekte