Zürich, 19. März 2019 – Josefine Kamm, langjährige Geschäftsführerin der Stiftung Menschen für Menschen Schweiz, übergibt am 1. Juni 2019 nach 18-jährigem Engagement für die Ärmsten der Armen in Äthiopien die operative Leitung der Stiftung an ihren Kollegen Kelsang Kone.
«Als ich 2001 meine Tätigkeit im Keller eines Einfamilienhauses in St. Gallen mit nur einer Mitarbeiterin begann, hätte ich nie zu glauben gewagt, welche ausserordentlichen Erfolge die Stiftung im Laufe der Jahre für die Ärmsten der Armen in Äthiopien erzielen würde», erinnert sich Josefine Kamm. 2001 beauftragte der Stiftungsgründer Karlheinz Böhm (1928 – 2014) Josefine Kamm mit der Geschäftsführung der Schweizer Stiftung. Viele Jahre, bis zu seinem altersbedingten Rücktritt, arbeitete sie eng mit ihm zusammen. Es gelang ihr, auch in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Künstler und Unternehmer Rolf Knie, die Stiftung als eine angesehene und erfolgreiche Spenden- und Entwicklungshilfe-Organisation in der Schweiz zu etablieren. Heute arbeiten für die Stiftung elf Mitarbeiter in Zürich und Äthiopien. Aufbruch und Umbruch der äthiopischen Gesellschaft haben Josefine Kamms Tätigkeit für Menschen für Menschen geprägt. Stets war ihre Arbeit auf die laufende Entwicklung des Landes ausgerichtet und so gelang es ihr die Neuausrichtung des Hilfswerks angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche in Äthiopien gemeinsam mit einem kompetenten Team umzusetzen. Jahrzehnte arbeitete die Stiftung ausschliesslich in entlegenen Gebieten auf dem Land. Aufgrund des wachsenden Elends in den Metropolen, ausgelöst durch die anhaltende Landflucht, weitete Menschen für Menschen 2014 seine Hilfe auf die Slums der Städte aus. Unter anderem entwickelte die Stiftung in Addis Abeba ein Berufsbildungsprogram für mittellose Frauen. Die Stiftung ermöglicht den Bedürftigen eine sechsmonatige Ausbildung zur Köchin oder Hauswirtschafterin. Mit dem Abschluss ist den Frauen ein gut bezahlter und gefragter Job garantiert. Eine wahre Erfolgsgeschichte.
«Den ersten dreijährigen Projektzyklus nach der Neuausrichtung haben wir erfolgreich abgeschlossen. Nun kann ich mit 67 Jahren voller Zuversicht die Geschäftsführung der Stiftung in die Hände der nächsten Generation geben. Mein Nachfolger und langjähriger Kollege Kelsang Kone wird die Stiftung ganz im Sinne unseres Gründers Karlheinz Böhm weiterführen», ist Josefine Kamm überzeugt.
Kelsang Kone ist Schweizer mit kulturellen Wurzeln im Himalaya: Er ist als Sohn tibetischer Eltern in Glarus geboren und in Horgen aufgewachsen. Kone ist Betriebsökonom mit Fachrichtung Kommunikation. An der Universität Freiburg/CH hat er den Diplom-Lehrgang Non-Profit-Management absolviert. Seit zwölf Jahren arbeitet der 40-Jährige als Leiter Fundraising/Kommunikation für Menschen für Menschen. Seit 2015 ist er Stellvertretender Geschäftsführer. Viele Jahre begleitete er Karlheinz Böhm auf dessen Presse- und Fundraising-Terminen in der gesamten Schweiz. Die Projektarbeit in Äthiopien hat er gemeinsam mit Josefine Kamm und einem ausgewiesenem Expertenteam aufgebaut. Regelmässig überzeugt er sich selbst auf Monitoring-Reisen in Äthiopien von der Wirksamkeit der Projektarbeit.
«Ein wesentlicher Erfolgsfaktor einer jeden Organisation oder Unternehmens ist ein eingespieltes und kompetentes Team », betont Boris Blaser, Präsident der Stiftung. «Es ist Josefine Kamms Verdienst, ein derartiges Team aufgebaut zu haben. Der Wechsel in der Geschäftsleitung ist fliessend und vorbildlich vollzogen worden, auch weil Josefine Kamm in den letzten Jahren die richtungsweisenden Entscheidungen gemeinsam mit Kelsang Kone getroffen hat», erklärt Boris Blaser.
«Josefine Kamm hat in den vergangenen 18 Jahren mit unermüdlichem Einsatz und grosser Überzeugungskraft einen unschätzbaren Beitrag zum Erfolg von Menschen für Menschen in der Schweiz geleistet. Dafür sind wir ihr unendlich dankbar. Zugleich freuen wir uns, dass wir mit Kelsang Kone einen engagierten und kompetenten Nachfolger zum Geschäftsführer der Stiftung einstimmig wählen konnten.»
Menschen für Menschen (www.mfm.ch) setzt sich gegen Armut und Hunger ein. Die Stiftung wurde von dem Schauspieler Karlheinz Böhm (1928 – 2014) gegründet. Im Geiste des Gründers schafft das Schweizer Hilfswerk Lebensperspektiven für die ärmsten Familien in Äthiopien. Ziel der Arbeit ist, dass sie in ihrer Heimat menschenwürdig leben können. Schwerpunkte der einzelnen Projekte sind Frauenförderung, Berufsbildung, Mikrokredite, Kinderhilfe, Familienplanung und landwirtschaftliche Entwicklung. Die Komponenten werden nach den lokalen Bedürfnissen kombiniert und mit sorgfältig ausgewählten einheimischen Partnern umgesetzt.