Drei Kühe im Stall direkt neben dem Wohnraum sind der Grund, warum Sinidu, 13, und ihre Geschwister keine Angst mehr vor Hunger haben müssen: Ihre Familie gehört nicht mehr zu den ärmsten Haushalten in der Grossstadt Debre Berhan – dank unseres Kinderprojekts.
«Früher hatten wir oft nicht genug zu essen», erzählt Sinidu. Wenn die Eltern die Miete zahlen mussten, war kein Geld für Lebensmittel da. Das ist vorbei. Weil Sinidu und ihre Geschwister zu den 1200 ärmsten Kindern in der Stadt Debre Berhan gehörten, unterstützte Menschen für Menschen die Familie.
Die Kinder bekamen Hefte, Stifte und Schuluniformen. Ihre Mutter Tewabech Zenebe, 33, lernte in einer Selbsthilfegruppe die Grundlagen des Wirtschaftens. Dann bekam sie einen Mikrokredit. Damit kaufte sie ihre erste Kuh. Jetzt finanziert die Milch alles Notwendige: Kleidung, Schulbedarf, Lebensmittel.
Bis die Familien ökonomisch unabhängig werden, wird jedes Kind individuell gefördert. Sozialarbeiterinnen besuchen die Familien regelmässig. Sie geben den Eltern Erziehungstipps, lernen mit den Kindern, haben ein offenes Ohr für alle Nöte. Bei akuter Erkrankung sorgen die Sozialarbeiterinnen dafür, dass die Kinder untersucht werden und die entsprechenden Medikamente erhalten. Die allerärmsten Familien erhalten Haushaltswaren wie Teekessel, Teller oder auch Möbel, etwa einfache Betten, damit die Kinder nicht auf dem Lehmboden schlafen müssen.
«Wir sind reich!», sagt Engidasew, 11, der Bruder von Sinidu. «Denn ich kann Milch trinken, soviel ich will!» Sinidu antwortet ihm nachdenklich: «Ja, wir sind reich. Aber nicht nur, weil wir Kühe haben. Sondern weil wir gesund und happy sind.»
WARUM WIR HELFEN
Schulmaterial ist für die ärmsten Familien in der Stadt Debre Berhan häufig nicht erschwinglich, auch die Ernährung ist nicht gesichert und die Wohnsituation in den Slums oft menschenunwürdig. Die Kinder sollen Perspektiven für ein besseres Leben erhalten.
WAS WIR ERREICHEN
- 967 Kinder bekamen 2023 Hefte, Stifte und andere Schulmaterialien. In der Folge brechen sie den Unterricht nicht mehr aufgrund von Armut ab.
- 70 mangelernährte Kinder erhielten Lebensmittel
- 24 einfache Wohnungen für besonders arme Familien wurden 2023 errichtet, 66 weitere sind im Bau