Grössere Ernten und Einkommen
Die Erdschicht, die uns alle ernährt, ist dünn und verletzlich. Die fruchtbare Ackerkrume ist nur selten mächtiger als 30 Zentimeter. Wird sie übernutzt oder abgeschwemmt, sinken die Ernten. Besonders in Afrika ist das ein grosses Problem: Weil die Menschen aus Armut an Hängen die Bäume abholzten, haben Niederschläge zerstörerische Kraft und spülen den fruchtbaren Boden ab.
Die Schweizer Bauern können mit Kunstdünger gegensteuern, wenn der Boden erschöpft ist. Den äthiopischen Kleinbauern fehlen dafür oft Geld und Zugang. Hinzu kommt, dass die Kleinbauern zu wenig Land haben. Eine Familie hat im Schnitt nur 0,25 bis maximal ein Hektar Land zur Verfügung – das reicht nicht, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren.
Menschen für Menschen versucht mit einheimischen Agrarexperten zu erreichen, dass die Familien in ihrer Heimat bleiben können. Die Projektmitarbeiter gehen von Hof zu Hof und beraten die Bauern individuell. Sie erhalten verbessertes Saatgut und leistungsfähigeres Vieh. Mit Baumpflanzungen soll die Bodenerosion gestoppt werden. Weil die Äcker so klein sind, fördert Menschen für Menschen alternative Einkommensquellen wie Kleinviehzucht und Kleinhandel. Ganz wichtig sind die Schulungen. Die Bauern lernen, ihre Ressourcen optimal zu nutzen – etwa über Zwischenfrüchte wie Bohnen, die den Boden mit Stickstoff anreichern und den Menschen wertvolle Proteine liefern.