Keine Entwicklung ohne Gleichberechtigung
In Äthiopien leiden Frauen unter schädlichen Traditionen. Viele Mädchen werden in frühe Ehen gezwungen. Das ist einer der Gründe für die hohe Müttersterblichkeit: Die Körper von 15-Jährigen sind häufig noch nicht für eine Schwangerschaft bereit. Zwar hat die Regierung die Ehen unter 18 Jahren verboten und die Schwangerenbetreuung verbessert. Aber immer noch sterben viele Frauen im Kindbett.
Insgesamt verbessert sich die Selbstbestimmung für Mädchen und Frauen langsam. Während Mitte der neunziger Jahre nur drei Prozent der Äthiopierinnen Familienplanung betrieben, nähmen heute rund 40 Prozent Verhütungsmittel. Im gleichen Zeitraum sank die Kinderzahl pro Frau von sieben auf vier Kinder. Früher schickten die Eltern ihre Söhne in die Schule und die Töchter blieben zuhause. Nun aber hat sich dieser Unterschied nivelliert: Rund acht von zehn jungen Leuten zwischen 15 und 24 können lesen und schreiben – Knaben wie Mädchen.
Menschen für Menschen geht es darum, diesen Trend für mehr Gleichstellung weiter voranzutreiben. Mit Selbsthilfegruppen und Mikrokrediten verbessern wir die Position von Frauen. In den Schulen initiieren wir «Girls Clubs», die sich gegen Diskriminierung wenden. Wir bilden Freiwillige aus, die in den Dörfern über Gleichstellung aufklären.